TIO e.V. ist ein gemeinnütziger, interkultureller Verein, der sich seit 1978 für die gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Migrantinnen in Deutschland einsetzt. Der TIO geht davon aus, dass Integration von Migrantinnen in erster Linie über die Integration ins Erwerbsleben stattfindet.
TIO betreibt in Kreuzberg und Neukölln zwei Beratungseinrichtungen und mehrere Bildungsangebote:
Mo
05
Feb
2018
Kurz vor Weihnachten waren wir bei Dr. Fritz Felgentreu (MdB) zu Besuch.
Am 19. Dezember 2017 trafen wir uns bei TIO und fuhren gemeinsam zum Platz der Republik. Nach einem kurzen Warten und einer langen Sicherheitskontrolle fuhren wir mit einem riesigen Fahrstuhl zur Besucherebene des Plenarsaals.
Im Plenarsaal haben wir 45 Minuten verbracht, wo wir uns einen sehr spannenden Vortrag über die Aufgaben der Abgeordneten sowie über die Geschichte und Architektur des Reichstagsgebäudes anhörten.
Erbaut wurde das Reichstagsgebäude im Stil der Neorenaissance (wir mussten später nachschlagen, was das Wort bedeutet) Ende des 19. Jahrhunderts, sieht aber trotz seiner über 120 Jahre innen sehr modern aus, seit es vom Architekten Sir Norman Foster umgebaut wurde.
Wir haben auch erfahren, wo normalerweise die Bundeskanzlerin sitzt und wie die Plenarsitzungen aufgezeichnet werden: nämlich per Hand in Kurzschrift, damit auch alle Geräusche und Zwischenrufe ins Protokoll aufgenommen werden. Die Frau, die den Vortrag hielt, zeigte uns, wo welche Fraktion normalerweise sitzt, konnte uns aber nicht sagen, wie die Sitzverteilung im 19. Bundestag aussehen wird, weil sich drei Monate nach der Bundestagswahl noch keine Koalition gebildet hat. Die Stühle haben übrigens eine spezielle Farbe, die „ das Bundestagsblau“ heißt und die es sonst nirgends gibt.
Nach dem Vortrag gingen wir in einen kleinen Besucherraum, wo ein Gespräch mit Herrn Dr. Felgentreu stattfand. Wir durften mit ihm über unsere Probleme sprechen und er lud uns in seine Sprechstunde in sein Büro in Neukölln ein. Dann musste er weg ins Abgeordnetenhaus, wo die Gedenkstunde für die Opfer des Terroranschlags auf den Weihnachtsmarkt Breitscheidplatz stattfinden sollte. Das Gespräch mit uns führte ein Büromitarbeiter von Dr. Felgentreu, Christopher King fort. Er war auch sehr nett und beantwortete unsere Fragen geduldig und ausführlich.
Anschließend fuhren wir mit dem Riesenfahrstuhl auf die Kuppel hinauf. Weil uns die Frau im Plenarsaal von einem komplizierten Belüftungssystem erzählte, wollten wir erst einmal in den Plenarsaal nach unten hineingucken. Es ging aber nicht.
Einige von uns blieben da, um sich die Reichstagsgeschichte auf den bebilderten Tafeln anzusehen, andere gingen langsam nach oben. Der Tag war leider nicht sonnig, trotzdem konnte man viele Berliner Sehenswürdigkeiten erkennen: die Waschmaschine (das Kanzleramt), die schwangere Auster (das Haus der Kulturen der Welt), die Goldelse (die Siegessäule), den Telespargel (den Fernsehturm).
Di
09
Jan
2018
Am 5. Dezember 2017 besuchten die Teilnehmerinnen des Girls' Studio 10 das Wasserwerk Friedrichshagen am Müggelsee. Der Tag war kalt und windig, ein Nieselregen machte die lange Anfahrt richtig ungemütlich, deshalb waren wir froh, zuerst einen kurzen Film zur Geschichte und Gegenwart des Wasserwerks zusammen mit einer Gruppe von jungen Azubis angucken zu dürfen. So erfuhren wir, dass das Wasserwerk schon 1893 in Betrieb genommen wurde. Es war damals das größte und modernste Wasserwerk in Europa. Das Wasserwerk dient ausschließlich der Trinkwasserbereitung. Das Trinkwasser unterliegt so strengen Kontrollen, dass es eine viel bessere Qualität hat als das Mineralwasser, das in Flaschen verkauft wird. Das haben wir nicht gewusst. Und auch nicht, dass ein Glas Wasser aus ca. 700 Wassertropfen besteht. Oder dass jeder Mensch in Deutschland täglich 13 Eimer Wasser verbraucht.
Nach dem Film besuchten wir die zentrale Kontrollstelle. Die dort arbeitenden Mitarbeiter sorgen dafür, dass alle Menschen, die im Südosten Berlins leben, gut mit Wasser versorgt werden. Spannend war es zu erfahren, dass wenn zum Beispiel ein wichtiges Fußballspiel gezeigt wird, in der Pause alle Pumpen der Wasserwerke auf Hochbetrieb eingestellt sind, sonst gibt es nicht genug Spülwasser in den Wohnungen. Natürlich stellten die männlichen Azubis mehr Fragen als wir, deshalb haben wir uns etwas geärgert, dass wir uns auf den Besuch nicht besser vorbereitet haben.
Anschließend gingen wir in das Untergeschoss zu den Filteranlagen. Dort durften wir das beste, frisch gefilterte, gut gekühlte Wasser trinken. Einige von uns tranken so viel, dass später bei der Geländebesichtigung die wichtigste Frage war: „Wo sind hier die Toiletten?“
Am besten gefielen uns die alten stillgelegten, unterirdischen Filteranlagen. Sie sehen etwas gespenstisch aus: mit den herunterhängenden Pflanzen, weißen Stalagmiten und kopfüber schlafenden Fledermäusen.
Es wurde spät, also verzichteten wir auf den Besuch des Museums im Wasserwerk. Bestimmt ist die Ausstellung dort auch interessant. Vielleicht können wir unsere Eltern überzeugen, mal einen Familienausflug dahin zu machen. Aber bitte im Sommer!
Do
09
Nov
2017
2017 begann zum 19. Mal das TIO-Qualifizierungsprojekt. Frauen aus aller Welt bereiten sich auf die Berufsbildungsreife/erweiterte Berufsbildungsreife vor und erwerben berufsspezifische Voraussetzungen, um eine Berufsausbildung absolvieren zu können.
Die drei aufbauenden Module Berufsgrundbildung (6 Monate), Schulabschlussvorbereitung (BBR, eBBR, 9 Monate) und vertiefte Berufsorientierung/Coaching (3 Monate) helfen Migrantinnen, sich zu qualifizieren und somit ihren eigenen Weg zu finden.
Im zweiten Model - Vorbereitung auf die (erweiterte) Berufsbildungsreife - gibt es noch freie Plätze.